Wie wird sich der internationale Reisemarkt in der Zukunft verändern und welche Auswirkungen hat das auf die Hotellerie?

Die Pandemie hat das Reiseverhalten grundsätzlich verändert. Länderspezifische Verordnungen verunsichern internationale Reisende, Flugpreise sind deutlich gestiegen und der Flugplan ist ausgedünnt.

Im Geschäfts- sowie Leisuresegment muss die Hotellerie auch weiterhin ohne internationale Gäste auskommen. Das ist besonders für Hotels in Großstädten ein Problem, die in der Vergangenheit Leisure-Gäste aus aller Welt mit einem reichhaltigen Angebot von Kunst, Kultur, Historie, Gastronomie und Nightlife-Szene anlockten. Große Tagungskapazitäten und Zimmerkontingente standen für das Businesssegment bereit. Der Verlust der internationalen Klientel lässt sich auch mit deutschen und europäischen Gästen nicht aufwiegen, die bis jetzt pandemiebedingt Städte und andere erdgebundene Ziele für Kurz- und Urlaubsreisen ansteuern. Wenn die Reiserestriktionen sich lockern und Flugangebote aufgestockt werden, dann wird es deutsche Gäste wieder ins Ausland locken, denn die Lust auf Flugreisen ist nach wie vor groß. Das werden innerdeutsche Destinationen mit einer hohen Hoteldichte sofort spüren. Selbst einem noch so niedrigen Preis wird keine Nachfrage entgegenstehen. Die Frage ist, wie schnell werden internationale Business- und Leisure-Reisende zurückkommen und wie groß ist die Zeitspanne, die es mit deutschen und europäischen Gästen zu überbrücken gilt? Die gute Nachricht: Immer mehr Länder drehen ihre Reisebeschränkungen zurück, immer mehr wird gelockert und dies kurbelt den weltweiten Tourismus an. Zuerst werden Touristen zurückkommen, dann Geschäftsreisende. Die erhoffte Erholung wird jedoch durch den Krieg in Osteuropa bedroht. Für Ferntouristen aus den USA und Asien spielen Sicherheitsüberlegungen eine wichtige Rolle. Vor allem der Großstadthotellerie stehen noch schwierige Monate bevor.